BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

Die Raupen der Tagfalter - Abschrecken oder Tarnen?

Die Raupen der Tagfalter

Schmetterlinge entwickeln sich aus Eiern über Raupen und Puppen zu den Faltern. 

Auf den folgenden Seiten werden die Raupen von Tagfaltern, die in Rheinland-Pfalz vorkommen, auf Bildern in natürlicher Umgebung - nach Familien bzw. Unterfamilien geordnet - dargestellt. 

Die Raupen der Tagfalter sind sehr stark vom Vorkommen geeigneter Futterpflanzen abhängig. Viele Tagfalterraupen ernähren sich nur von den Blättern oder Fruchtständen einer einzigen Pflanze. Mehr zu den Raupenfutterpflanzen erfährt man hier.

Die Raupen der Ritterfalter

Die Raupen der Ritterfalter sind besonders eindrucksvoll. Manche sind nach dem Schlüpfen sehr ähnlich (z.B. Schwalbenschwanz und Segelfalter), entwickeln dann aber ganz charakteristische Farben und Zeichnungen. Sie verfügen alle über eine Stirngabel, mit der ein nach Buttersäure riechendes Sekret zur Abschreckung von Feinden bei Störungen ausgeschüttet werden kann. 

Das folgende Bild zeigt den Schwalbenschwanz-Baum. Die Blüte einer Wilden Möhre mit ca. 50 soeben geschlüpften Schwalbenschwanzräupchen in der Zucht.

Eiraupe des Apollo-Falters beim Schlüpfen

Eiraupe des Segelfalters beim Fressen der Eischale 

Eiraupe des Schwalbenschwanzes beim Fressen der Eischale 

L2-Raupe des Apollo-Falters auf Weißer Fetthenne.

Junge Raupe des Segelfalters nach der ersten Häutung

Junge Raupe des Schwalbenschwanzes nach der ersten Häutung

Junge Raupe des Schwalbenschwanzes nach der 2ten Häutung

Erwachsene Raupe des Segelfalters 

Erwachsene Raupe des Schwalbenschwanzes

Erwachsene Raupe des Apollo auf Fetthenne

Segelfalterraupe mit Stirngabel 

Schwalbenschwanzraupe mit Stirngabel 

Die Raupen der Weißlinge

Die Raupen der Weißlinge sind sehr viel schlanker als die Ritterfalterraupen. Viele haben eine grüne Färbung, manche sind bunt (Baumweißling und Großer Kohlweißling). Die meisten haben keine Dornen und sind nur wenig behaart, Ausnahme auch hier wieder der bunte und stark behaarte Baumweißling. Die Raupen der Weißlinge im enderen Sinn fressen mit Ausnahme des Baumweißlings an Kreuzblütlern (Brassicaceae). Die Raupen der Gelblinge, die auch zur Familie der Weißlinge zählen fresssen bis auf den Zitronenfalter an Schmetterlingsblütlern (Faboideae).

Raupe des Aurorafalters auf einer Knoblauchsrauke 

Raupe des Baumweißlings auf Kirsche 

Raupen des Großen Kohlweißlings auf Kapuzinerkresse

Raupe des Grünaderweißlings 

Raupe des Hufeisenklee-Gelblings auf Hufeisenklee 

Raupe des Kleinen Kohlweißlings auf dem Blatt der Knoblauchsrauke

Raupe des Senfweißlings auf Hornklee

Raupe des Wandergelblings auf Luzerne 

Raupe des Weißklee-Gelblings auf Luzerne 

Raupe des Zitronenfalters auf Faulbaum 

Die Raupen der Bläulinge

Die Raupen der Bläulinge werden oft als "asselartig" beschrieben. Sie sind sich sehr ähnlich in der Form, sind aber unterschiedlich gefärbt und unterschiedlich gezeichnet. Auch bei den Bläulingen sind die Raupen oft grünlich. Sie leben sehr versteckt meist an den verschiedenen Schmetterlingsblütlern, einer Unterfamilie der Leguminosen. Viele Raupen der Bläulinge leben in Symbiosen mit Ameisen. Die Ameisen übernehmen dabei den Schutz der Raupen, die Raupen versorgen dafür die Ameisen mit einem zuckerähnlichen Sekret aus einer Drüse am Hinterleib. 

Raupe des Alexis-Bläuling (Jungraupe - L2) auf Vogelwicke

Raupe (L3) des Alexis-Bläulings nach dem Verzehr von grünen ungeöffneten Blütenknospen und Blättern.

Alexis-Raupe (L4)

Alexis-Raupe (L5) nach dem Verzehr von violetten Blüten der Vogelwicke. - Die Farbe der Raupe passt sich der jeweiligen Blütenfarbe an.

Raupe des Faulbaum-Bläulings auf Blutweiderich 

Raupe des Faulbaum-Bläulings auf Blutweiderich mit Ameise im Gepäck 

Raupe des Fetthennen-Bläulings auf Großer Fetthenne mit Ameisen-Armada 

Raupe des Hauhechel-Bläulings

Raupe des Himmelblauen Bläulings mit Ameise beim Aufwärmen auf einem Felsen neben Hufeisenklee 

Raupe (L5) des Kleinen Sonnenröschen-Bläulings auf Pyrenäen-Storchschnabel

Raupe (L3) des Kurzschwänzigen Bläulings auf Rotklee

Raupe des Kronwicken-Bläulings kurz vor der Verpuppung

Raupe (L2) des Rotklee-Bläulings auf einer Rotklee-Blüte.

Raupe (L5) des Rotklee-Bläulings auf Rotklee-Blüte mit einer Ameise bei der Fütterung.

Raupe (L5) des Silbergrünen Bläulings auf Hufeisenklee, bestäubt mit Blütenstaub.

Raupe des Storchschnabel-Bläulings auf Blut-Storchschnabel.

Raupe (L4) des Zwerg-Bläulings im Samenstand des Wundklees.

Die Raupen der Feuerfalter

Die Raupen der Feuerfalter sind als Unterfamilie der Bläulinge ebenfalls asselartig. Sie leben an den verschiedenen Ampferarten oder an Schlangen-Knöterich und sind fast alle grün. 

Raupe des Blauschillernden Feuerfalters auf Schlangenknöterich

Raupe des Braunen Feuerfalters auf dem Großen Sauerampfer 

Raupe des Dukatenfalters auf der Blattunterseite des Kleinen Sauerampfers.

Raupe des Großen Feuerfalters auf Riesenampfer

Grün-rote Raupe des Kleinen Feuerfalters auf dem Großen Sauerampfer  

Grüne Raupe des Kleinen Feuerfalters auf dem Großen Sauerampfer 

Raupe (L5) des Lilagoldenen Feuerfalters unter einem Blatt des Großen Sauerampfers. 

Jungraupe des Violetten Feuerfalters auf dem Kleinem Sauerampfer 

Raupe des Violetten Feuerfalters im Frühjahr am Großen Sauerampfer.

Die Raupen der Zipfelfalter

Die Raupen der ebenfalls zur Familie der Bläulinge zählenden Zipfelfalter sind auch asselartig. Sie leben an Sträuchern, vor allem an Schlehen, manche aber auch auf den Blättern und an den Blüten von Bäumen (z.B. Eichen oder Ulmen). Auch sie sind fast immer grün.

Die Eiraupe des blauen Eichen-Zipfelfalters auf der Knospe einer Eiche.

Raupe (L3) des Blauen Eichen-Zipfelfalters auf einem Eichenblatt

Raupe des Grünen Zipfelfalters (L5) 

Raupe (L5) des Kreuzdorn-Zipfelfalters auf Echtem Kreuzdorn.

Eiraupe des Nierenfelck-Zipfelfalters auf einer Schlehenblüte 

Nierenfleck-Zipfelfalter Raupe (L4) unter einem Schlehenblatt

Jungraupe des Pflaumen-Zipfelfalters (L3)

Raupe des Pflaumen-Zipfelfalters (L5) auf Schlehe 

Fünf Tage alte Raupe (L1) des Ulmen-Zipfelfalters in einer Ulmen-Blüte

Junge - ca. 3 Wochen alte Raupe (L2/L3) des Ulmen-Zipfelfalters in einer Ulmen-Blüte

Die Raupen der Perlmutterfalter

Die meisten Raupen der Perlmutterfalter schlüpfen noch im Sommer, überwintern als Eiraupe und beginnen im nächsten Frühjahr sich an Veilchen oder Stiefmütterchen zu entwickeln.

Raupe des Braunfleckigen Perlmutterfalters auf Veilchen.

Raupe des Brombeer-Perlmutterfalters auf Brombeere.

Raupe des Feurigen Perlmutterfalters auf einem trockenen Blatt beim Sonnenbad.

Raupe des Großen Perlmutterfalters an Wiesenknöterich 

Raupe des Kaisermantels auf Veilchen 

Raupe des Kleinen Permutterfalters auf Ackerstiefmütterchen.

Raupe des Mädesüß-Perlmutterfalters auf Mädesüß, kurz vor der Verpuppung

Raupe des Magerrasen-Perlmutterfalters auf Veilchen 

Raupe des Randring-Perlmutterfalters auf Wiesen-Knöterich.

Die Raupen der Scheckenfalter

Die Raupen der Scheckenfalter leben in Gemeinschaftsgespinsten am Boden in denen sie als halberwachsene Raupen (L3) auch zusammen überwintern. Nach der Überwinterung beginnen sie sich bald zu vereinzeln. Sie leben vor allem an Wegerich, Baldrian und Ehrenpreis.

Raupe (L4)  des Baldrian-Scheckenfalters an Baldrian.

Raupe des Roten Scheckenfalters auf Wegerich 

Raupe des Wachtelweizen-Scheckenfalters vor der Überwinterung.

Raupe des Wachtelweizen-Scheckenfalters beim Aufwärmen auf trockenem Laub im Frühjahr.

Raupe des Wegerich-Scheckenfalters auf Wegerich 

Die Raupen der Edelfalter

Die Raupen der Edelfalter verfügen oft über Stacheln oder Dornen. Trotz der unterschiedlichen Farben und Zeichnungen sind die längliche Form und der Kopf bei den meisten Arten ähnlich. Bei zwei Arten variieren die Farben innerhalb der gleichen Art sehr stark (Admiral, Distelfalter). Einige Raupen leben gesellig, wie die des Kleinen Fuchses, des Landkärtchens und des Tagpfauenauges, die meisten Arten leben aber solitär.

Dunkele Raupe des Admiral auf Brennnessel 

Graue Raupe des Admiral auf Brennnessel 

Grüne Raupe des Admiral auf Brennnessel 

Rosa Raupe des Admiral auf Brennnessel 

Scharze Raupe des Admirals.

 Eiraupe des C-Falters auf der Unterseite eines Salweide-Blattes

Die frisch gehäutete L5-Raupe des C-Falters im Soonwald auf einer Brennnessel. Kopf, Füsse und Haut sind noch gelb und dunkeln erst in den nächsten Stunden nach.

Raupe des C-Falters in S-Form auf Stachelbeere 

Raupe des C-Falters auf Stachelbeere 

Rosa Raupe des Distelfalter 

Silbergraue Raupe des Distelfalter 

Raupe (L5) des Großen Fuchses auf Kirsche.

Raupen (L4) des Großen Fuchses auf Zitterpappel.

Raupe des Kleinen Fuchses auf Brennnessel 

Raupe des Landkärtchens auf Brennnessel 

Raupe des Tagpfauenauges auf Brennnessel 

Die Raupen der Schillerfalter

Die Raupen der Schillerfalter leben solitär auf den Blättern von Pappeln und Weiden. Nach der ersten Häutung ähneln sie mit ihren "Hörnern" den Nacktschnecken. Sie überwintern ungeschützt auf den Ästen der Bäume.

Raupe (L2) des Großen Schillerfalters auf Salweide vor der Überwinterung 

Raupe (L5) des Großen Schillerfalters auf Salweide im Frühjahr nach der Überwinterung

Raupe des Kleinen Schillerfalters auf Zitterpappel 

Die Raupen der Eisvögel

Die Raupen der Eisvögel haben sehr spezifische Strategien gegen kleine Fressfeinde entwickelt. Sie verlängern mit ihren Kotballen und Gespinstfäden die an beiden Seiten abgefressene Mittelrippe ihres Fraßblattes. Während der Ruhephasen sitzen sie an der Spitze der Kotrippen und können Angriffe so besser abwehren. Zur Überwinterung bauen sie mit Hilfe von mit Spinnfäden zusammengerollten Blättern ein Überwinterungsversteck (Hibernarium). 

Raupe des Kleinen Eisvogels auf Deutschem Geißblatt 

Raupe des Großen Eisvogels auf Espe direkt nach der Häutung zur L3 vor der Überwinterung.
Die Raupe des Großen Eisvogels auf der Kotrippe an einer Espe vor der Überwinterung.

Die L5-Raupe des Großen Eisvogels.

Die Raupen der Augenfalter

Die Raupen der Augenfalter sind oft behaart und leben an Gräsern. Die jungen Raupen fressen am Tage. Viele Augenfalterraupen überwintern solitär in der Streuschicht am Boden. Nach der Überwinterung sind die älteren Raupen oft nachtaktiv. 

Eiraupe des Mauerfuchs auf einem Grashalm 

Raupe des Mauerfuchs (L4) auf einem Grashalm 

Eiraupe des Großen Ochsenauges beim Fressen der Eischale - direkt nach dem Schlüpfen.

Raupe des Großen Ochsenauges nach der ersten Häutung im Herbst.

Raupe (L5) des Großen Ochsenauges an Gras.

Eiraupe des Kleinen Wiesenvögelchens mit leerer Eischale am Fuß eines Grashalms - kurz nach dem Schlüpfen der Raupe.

Raupe (L2) des Kleinen Wiesenvögelchens an einem Grashalm.

Jungraupe des Schachbrettfalters (L3) nach der Überwinterung im Frühjahr auf einem Grashalm direkt nach der zweiten Häutung - nachmittags

Nachtaktive erwachsene Raupe des Schachbrettfalters (L5) im Gras - abends, kurz nach Sonnenuntergang.

Eiraupe des Schornsteinfegers direkt nach dem Schlüpfen

Raupe des Schornsteinfegers nach der zweiten Häutung vor der Überwinterung.

 

Raupe (L5) des Schornsteinfegers kurz vor der Verpuppung.

 

... und hier geht es zu den Puppen der Tagfalter.

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Wussten Sie schon?

Für die Raupen gilt noch mehr als bei den Eiern, dass man den Tagfalter über die Raupe fast immer eindeutig bestimmen kann. Manchmal kann die Tagfalterart über die Zucht der Raupe leichter bestimmt werden. Während z.B. der Hufeisenklee-Gelbling und der Weißklee-Gelbling durch äußere Merkmale nicht eindeutig unterscheidbar sind, können ihre Raupen sehr einfach unterschieden werden. Auch bei den Kohlweißlingen unterscheiden sich die Raupen deutlicher als die Falter.  

Raupenposter

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