BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

Raupenfutterpflanzen

Die wichtigsten Raupenfutterpflanzen der Tagfalter

Die Raupen der Tagfalter benötigen für ihre Entwicklung spezielle Futterpflanzen. Einige Arten fressen nur die Blätter oder Früchte einer einzigen Pflanze, andere fressen an sehr unterschiedlichen Pflanzen. Umgekehrt gibt es  Pflanzen, die von sehr vielen Arten gefressen werden und Pflanzen, die nur von einer Art angenommen werden. Oft fressen die Raupen verwandter Tagfalter-Arten an den gleichen oder sehr ähnlichen Pflanzen der gleichen Pflanzen-Familie.

Die Brennnessel - die wichtigste Raupenfutterpflanze der Tagfalter

Die Brennnessel ist in Deutschland die wichtigste Raupenfutterpflanze der Tagfalter. Die Blätter dieser Pflanze werden von den noch gut verbreiteten Arten der Edelfalter benötigt. Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge, Admiral und Landkärtchen leben ausschließlich auf dieser Futterpflanze. Für den C-Falter spielt die Brennnessel, trotz zahlreicher weiterer sehr unterschiedlicher Futterpflanzen, eine wichtige Rolle. Die Raupen des Distelfalters können sich anstelle von Disteln auch von Brennnesseln ernähren. 

Klee und Wicken - die Raupennahrung vieler Bläulinge und der Gelblinge

Die Raupen der meisten Bläulinge fressen ausschließlich an den verschiedenen Klee- und Wickenarten. Einige Arten, wie der Rotklee-Bläuling sind sehr spezialisiert auf nur eine Kleeart. Andere Arten, wie z.B. der Hauhechel-Bläuling können unterschiedliche Kleearten, wie Luzerne, Hornklee, Weißklee und weitere für ihre Entwicklung nutzen.

Neben den Bläulingen leben auch fast alle Gelblinge an Kleearten.

Veilchen - die Raupennahrung der Perlmutterfalter

Die Raupen fast aller Perlmutterfalter fressen bis auf wenige Ausnahmen nur Veilchen oder Stiefmütterchen. Kaisermantel, Großer Perlmutterfalter, Magerrasen-Perlmutterfalter, Braunfleckiger Perlmutterfalter, Silberfleck-Perlmutterfalter und weitere leben fast ausschließlich von den Blättern der Veilchen. Die Raupen des Kleinen Perlmutterfalters leben an Ackerstiefmütterchen.

Sauerampfer - die Raupennahrung der Feuerfalter

Die Feuerfalter leben fast alle an den verschiedenen Ampferarten. Einzig die Raupen des Blauschillernden Feuerfalters fressen an Wiesenknöterich. Kleiner Feuerfalter, Lilagold-Feuerfalter, Brauner Feuerfalter, Dukaten-Feuerfalter und der Violette Feuerfalter fressen am Großen und am Kleinen Sauerampfer. Der Große Feuerfalter lebt fast ausschließlich am Riesen-Sauerampfer.

Kreuzblütler - die Raupenfutterpflanzen der Weißlinge

Die Raupen der Weißlinge haben sich auf die Kreuzblütler spezialisiert. Innerhalb der Kreuzblütler sind sie oft nicht sehr wählerisch. Es gibt aber durchaus Unterschiede. Während die Raupe des Aurorafalters fast ausschließlich die Fruchtstände zum Beispiel der Knoblauchsrauke befrisst, fressen die Raupen des Grünaderweißlings in der Regel nur die Blätter der gleichen Pflanze. Beim Großen Kohlweißling ist die Kapuzinerkresse extrem beliebt. Nur der Baumweißling (Schlehe & Weißdorn) und der Leguminosen-Weißling (Schmetterlingsblütler) fressen nicht an Kreuzblütlern.

Die Schlehe - Raupennahrung von Zipfelfaltern, Segelfalter und Baumweißling

Die Schlehe hat eine extrem große Bedeutung als Nahrungspflanze für Schmetterlinge. Unter den Tagfaltern sind es vor allem die Zipfelfalter wie der Nierenfleck-Zipfelfalter, der Kleine Schlehen-Zipfelfalter und der Pflaumen-Zipfelfalter, deren Raupen sich fast ausschließlich von Schlehen und deren nahen Verwandten ernähren. Aber auch im Nahrungsspektrum der Raupen von Segelfalter und Baumweißling spielt die Schlehe eine bedeutende Rolle.

Weichhölzer - Pappel und Weide - Raupennahrung für Schillerfalter und Großen Eisvogel

Die bei Förstern nicht so beliebten Weichhölzer sind die Raupennahrungspflanzen für einige unserer prächtigsten Tagfalter, die Schillerfalter. Während die Raupen des Großen Schillerfalters die Blätter der Salweide befressen, leben die Raupen des Kleinen Schillerfalters auf Zitterpappeln. Auch die Raupen des Großen Eisvogels ernähren sich von den Blättern der Zitterpappel. Für die Raupen des Großen Fuchses spielen beide Bäume eine bedeutende Rolle, aber auch andere Pflanzen (Kirsche, Ulme) werden von ihnen befressen. Noch flexibler sind die Raupen des C-Falters, die von Brennnesseln über Hopfen, Salweide und Haselnuss ein breites Nahrungsspektrum nutzen.

Wegerich, Ehrenpreis und Baldrian - die Raupennahrung der Scheckenfalter

Die Scheckenfalterraupen haben sich vor allem auf drei verschiedene Pflanzen spezialisiert: Wegerich, Ehrenpreis und Baldrian. Wegerich und Ehrenpreis kommt für fast alle Arten (Wegerich-Scheckenfalter, Wachtelweizen-Scheckenfalter, Roter Scheckenfalter ...)  als Nahrunhgspflanze in Betracht. Der Baldrian-Scheckenfalter lebt dagegen ausschließlich an Baldrian-Arten.

Gräser - die Raupennahrung der Augenfalter

Die verschiedenen Grasarten spielen neben den Kräutern ebenfalls eine extrem wichige Rolle als Nahrungsquelle für Tagfalterraupen. Die Raupen fast aller Augenfalter (Schachbrett, Schornsteinfeger, Wiesenvögelchen ...) leben von Gräsern.

C-Falter - Beispiel für eine polyphage Raupe

Die Raupe des C-Falters nutzt ein sehr breites Nahrungsspektrum aus Pflanzen verschiederer Familien. C-Falter-Raupen können an Brennnesseln gefunden werden, aber ebenso an Johannisbeeren und an Hopfen. Ebenso kommen die Blätter von Ulmen, Salweiden und Haselnuss als Nahrung für sie in Frage.

Doldenblütler - die Nahrung der Raupen des Schwalbenschwanzes

Der Schwalbenschanz hat sich bei seiner Raupennahrung auf Möhren und ebenso fast alle anderen Doldenblütler spezialisiert.

Spezielle Pflanzen mit Raupen als Nahrungsspezialisten

Es gibt eine Reihe von Faltern, bei deren Raupen sich ein sehr spezialisiertes Fraßverhalten entwickelt hat. Dazu zählen insbesondere die Ameisen-Bläulinge, wie der Dunkle und der Helle Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling. Ihre Raupen fressen zunächst in den Blüten des Großen Wiesenknopfes, um sich dann später in Ameisenbauten von den Larven der Ameisen zu ernähren.

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