Energiesparen im Haushalt

Strom und Wärme im eigenen Haushalt zu sparen, schützt das Klima und kann einiges Geld sparen. Unsere Tipps, wie man zu Hause seinen Energieverbrauch nachhaltig gestaltet.

Stand 2024-07-11

Wo lohnt sich das Energiesparen im Haushalt am meisten?

  • Die Nutzung von Wärme im Haushalt macht den größten Anteil am Energieverbrauch aus: Heizungswärme und Warmwasser. Wer es hier schafft einzusparen, tut nicht nur sehr viel für den Klimaschutz, sondern spart auch richtig Geld!
  • Der Verbrauch von Strom für Haushaltsgeträte kommt erst an zweiter Stelle. Hier lohnt es sich vor allem möglichst die Anzahl der Geräte gering zu halten und energieeffiziente Geräte zu verwenden.

Unsere besten Energiespartipps für den Haushalt

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Wohnraumtemperaturen effizient einstellen

  • Jedes Grad mehr Raumtemperatur erhöht den Energieverbrauch um sechs Prozent. Deshalb sollten Sie Wohnräume möglichst auf maximal 18 bis 20 °C und Ihr Schlafzimmer auf 16 °C heizen.
  • In der Küche, wo Herd, Kühlschrank und andere Geräte mitheizen, kann man auf den Heizkörper verzichten, sofern keine Essecke integriert ist.
  • Senken Sie nachts die Temperatur möglichst um 5 Grad. Entscheidend ist dabei jedoch die individuelle Behaglichkeitstemperatur.
  • Für nicht genutzte Räume empfehlen wir 12 °C oder gar die Frostschutzeinstellung.
Nutzung von Thermostatventilen

  • Thermostatventile regeln zuverlässig und konstant die Raumtemperatur, auch wenn zum Beispiel die Sonne ins Zimmer scheint. Bei richtiger Nutzung helfen sie, bis zu acht Prozent Heizenergie zu sparen.
  • Besonders wirksam sind programmierbare Ventile.
  • Beachten Sie: Weder Thermostatventile noch Heizkörper dürfen mit Verkleidungen, Vorhängen oder Möbeln verdeckt sein. Ansonsten entsteht ein Wärmestau, der die Heizkosten schnell steigen lässt.
Lüften mit ganz geöffneten Fenstern

Richtiges Lüften sorgt für behagliche Wärme:

  • Drehen Sie die Heizung aus und öffnen Sie die Fenster ganz.
  • Lassen Sie die Fenster bei Durchzug fünf bis maximal zehn Minuten geöffnet. So tauschen Sie im Winter in nur wenigen Minuten die komplette Raumluft einer 75-Quadratmeter-Wohnung aus, ohne dass die Wände viel Wärme verlieren.
  • Wenn Sie dagegen mit einem gekippten Fenster dauerlüften, heizen Sie buchstäblich Ihr Geld zum Fenster hinaus.
Besser Duschen statt Baden

  • Ein Vollbad in der Wanne benötigt rund 140 Liter Wasser. Beim Duschen hingegen fließen pro Minute etwa 20 Liter Wasser durch die Leitung, mit wassersparenden Duschköpfen noch weniger.
  • Besser ist es also, das Duschen dem Baden vorziehen, das reduziert den Wasserverbrauch um etwa 60 bis 80 Liter und spart Energie zum Erwärmen.
  • Ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt kann über 300 Euro jährlich an Energie- und Wasserkosten sparen, wenn stets das Vollbad durch die Dusche ersetzt wird.
Energiesparende Raumkühlung

Besser möglichst ohne Strom:

  • Klimaanlagen und Klimageräte können echte Stromfresser sein. Besser möglichst energiesparende Ventilatoren einsetzen (die bewegen nur Luft, aber das kühlt die Haut)
  • Wenn unbedingt eine Klimaanlage benötigt wird, sollte beim Kauf zumindest ein Gerät der höchsten Energieeffizienz-Klasse A gewählt werden.

Sparsamer und umweltschonender kühlt man die Wohnung so:

  • Nachts und morgens gut lüften - ansonsten zwischendurch nur Stoßlüften (solange es drinnen noch kühler als draußen ist)
  • Tagsüber von der Sonne beschienene Fenster mit Rollläden oder Markisen verschatten
  • Nicht benötigte Elektrogeräte ganz abschalten (auch Internet-Router in der Nacht)
  • Kühlschrank vor Sonneneinstrahlung schützen (je kühler das Gerät steht, desto weniger Wärme produziert es)
  • Innenräume trocken halten (möglichst geringe Luftfeuchtigkeit anstreben)
  • Freie Flächen in der Wohnung schaffen für guten Durchzug
  • Hitzespeichernde Materialien im Sommer entfernen (Stoffe, Kissen)

Tipp bei Fenstern ohne Außenrollos: Hitzeschutzfolien für Fenster sind eine wirksame Möglichkeit das Aufheizen von Räumen zu vermindern. Mit etwas Geschick können diese einfach selber montiert werden. In Mietwohnungen vorher unbedingt Vermieter fragen!

Kauf der energieeffizientesten Geräte

  • Wenn der Kauf von Haushaltsgeräten wie Backofen, Kühlschrank, Spül- oder Waschmaschine ansteht, dann sollten Sie darauf achten, dass die Geräte nicht überdimensioniert sind und keine Energie verschwendenden Funktionen haben.
  • Das EU-Label mit den Klassen A bis G ist keine große Hilfe mehr für Stromsparer. Vergleichen Sie vor allem den Verbrauch in Kilowattstunden, der auf dem Label steht, bzw. lesen Sie in der Bedienungsanleitung den Verbrauch für die Programme und Funktionen nach, die Sie voraussichtlich am häufigsten benötigen werden.
  • Bei Kühl- und Gefriergeräten ist das EU-Label noch einigermaßen hilfreich: Kaufen Sie A+++.
Handhabung des Kühlschranks

Mit einem Kühlschrank der Energieeffizienzklasse A+++, möglichst ohne No-Frost-Funktion und ohne integriertes Gefrierfach fängt das Stromsparen erst an. Der Stromverbrauch hängt auch vom Nutzer-Verhalten ab. Deshalb sollten Sie folgende Tipps beachten:

  • Kühlschrank an einem kühlen Ort – nicht in die Sonne oder neben Wärmequellen wie zum Beispiel Herd oder Heizung – aufstellen (jedoch angegebene Umgebungstemperatur nicht unterschreiten).
  • Der Gefrierschrank kann in den Keller. Eine Gefriertruhe ist besser, weil sie beim Öffnen weit weniger Kälte verliert.
  • Holen Sie gefrorene Lebensmittel möglichst früh aus dem Gefrierschrank oder der Truhe, um sie im Kühlschrank auftauen und damit die Kälte nutzen zu können.
  • Die Rückseite des Kühlschranks sollte möglichst gut umlüftet sein, damit die Wärme abziehen kann. Ausnahme: Einbaukühlschränke, die über ein Gitter über der Fußleiste be- und entlüftet werden. Halten Sie gegebenenfalls die Lüftungsschlitze frei.
  • Die optimale Temperatur im Kühlschrank beträgt 7 °C (im obersten Fach möglichst weit vorne messen).
  • Kühlschranktür nur kurz öffnen und beim Füllen alle Kühlgüter griffbereit platzieren.
  • Speisen nur abgedeckt und abgekühlt in den Kühlschrank stellen.
  • Reif- und Eisbeläge abtauen, sobald sie dicker als drei Millimeter sind.
  • Reinigen Sie alle ein bis zwei Jahre vorsichtig Kompressor und Wärmetauscher des Kühlschrankes und prüfen Sie die Türdichtungen.
Handhabung der Spülmaschine

  • Eine energieeffiziente Spülmaschine benötigt deutlich weniger Energie als das Spülen von Hand.
  • Die Maschine sollte voll beladen und weitgehend mit dem Energiesparprogramm (meist 50 °C) betrieben werden. Andere Programme benötigen meist viel mehr Strom. Lediglich manche Kurz- oder Glasprogramme für schwach verschmutztes Geschirr sind noch sparsamer.
  • Ein Vorspülen per Hand ist nicht notwendig. Es reicht aus, grob die Speisereste zu entfernen, bevor Sie das Geschirr in die Maschine stellen.
Handhabung der Waschmaschine

  • Füllen Sie Ihre Waschmaschine immer voll; automatische Mengenbeladungs- oder ½-Programme verbrauchen überproportional viel Energie.
  • Nutzen Sie vor allem Energiesparprogramme und verzichten Sie auf die Vorwäsche. Auf 95-Grad-Waschgänge können Sie fast immer verzichten. Meist reichen 30 oder 40 °C aus, bei sehr hartnäckiger Verschmutzung empfiehlt sich eine Temperatur von 60 °C.
  • Bedenken Sie, dass mit zunehmender Waschtemperatur der Stromverbrauch exponentiell steigt. So sparen Sie die Hälfte an Strom, wenn Sie Ihre Wäsche statt bei 60 °C nur bei 40 °C waschen. Und wenn Sie von 60 auf 30 °C heruntergehen, benötigen Sie nur noch knapp ein Drittel so viel Strom.
Wäsche trocknen

  • Wäschetrockner sind in der Regel Stromfresser. Bei einem durchschnittlichen Trockner wird pro Durchgang viermal soviel Strom verbraucht wie für eine 60-Grad-Buntwäsche.
  • Wenn Sie maschinell trocknen: Achten Sie darauf, die Wäsche nicht zu übertrocknen, denn das schadet den Textilien, Ihrer Stromrechnung und dem Klima.
  • Am besten aber lassen Sie Ihre Wäsche durch Sonne und Wind trocknen – denn die erledigen das klimaneutral und kostenlos.

Energieeffizienz-Label

Die Verbraucherzentrale erklärt, wie die Energieeffizienz-Lable für Haushaltsgeräte funktionieren.

Praktische Tipps

Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz bietet umfangreiche Tipps für Energiesparmöglichkeiten im eigenen Haushalt.

Mehr Infos

Ein Informationsangebot im Rahmen des BUND-Projekts Energie Nachhaltig Nutzen:

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