BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

Lebenszyklus des Zitronenfalters im Jahresverlauf

Der Zitronenfalter in Rheinland-Pfalz

Der Zitronenfalter kommt in Rheinland-Pfalz noch in allen Regionen vor. Die Falter sind mobil und treten nie in großen Dichten auf. Der Zitronenfalter lebt in einer Generation pro Jahr und überwintert als Falter im Freien. Er kann manchmal sogar an warmen Wintertagen (> 15° Celsius) beobachtet werden. Ab März/April ist er dann wieder häufiger zu sehen.

Der Zitronenfalter im Winter (Oktober bis März)

Der Zitronenfalter überwintert als Falter im Freien. Die Körperflüssigkeit des Zitronenfalters enthält eine Art Frostschutzmittel. Deshalb überstehen die Falter ohne Probleme Temperaturen von -15 ° Celsius und weniger.

Der Zitronenfalter erwacht - die erste Nahrungsaufnahme im Frühjahr (März)

Bei Temperaturen ab 15 ° Celsius erwachen die Falter und suchen sogleich nach den jetzt noch raren ersten Blüten. Weidenkätzchen und Löwenzahn sind jetzt zwei beliebte Nektarquellen.

Balz und Paarung des Zitronenfalters (März/April)

Bereits kurz nach dem Erscheinen der Falter im Frühjahr beginnt die Balz und es folgt die selten zu beobachtende Paarung. Auf dem Bild wird ein bereits verpaartes Weibchen von zwei Männchen belagert. Das Weibchen macht mit dem nach oben gekrümmten Hinterleib deutlich, dass es sich nicht noch einmal paaren will (mate refusal).

Eiablage des Zitronenfalters (April/Mai)

Nach der Paarung beginnt das Weibchen an warmen, sonnigen Tagen mit der Eiablage an Faulbaum oder in trockeneren Gebieten an Echtem Kreuzdorn. Die Eiablage erfolgt einzeln an die ungeöffneten Blattknospen und später an die Blätter der Raupenfraßpflanzen.

Zwischen den Eiablagen sonnt sich das Weibchen am Boden mit schräg gestellten Flügeln, oder es macht eine kleine Naschpause - hier an den Kätzchen einer männlichen Salweide.

Das Ei des Zitronenfalters (April / Mai)

Das Ei des Zitronenfalters hat eine blassgrüne Farbe. Es ist unten tönnchenförmig und verjüngt sich nach oben hin konisch. Es hat mehrere Längsrippen und kann auch leicht gekrümmt sein.

Die Eiraupe des Zitronenfalters (Mai)

Je nach Witterung schlüpft die Raupe nach ca. einer Woche aus dem Ei. Sie frisst zunächst die Eischale und kriecht dann auf die Oberseite eines Blattes, um dann ein Loch in das Blatt zu fressen. Durch das Loch kriecht sie auf die Blattunterseite und weiter in Richtung einer Blattrippe.

Neben der Blattrippe hat sie jetzt ihren Ruheplatz gefunden. So ist sie perfekt getarnt. Einzig das Fraßloch im Blatt (Bild oben) ist ein Hinweis auf die Anwesenheit der Raupe.

Die L2-Raupe des Zitronenfalters (Mai)

Oft schon nach der ersten Häutung wechselt die Raupe auf die Blattoberseite. Sie hat jetzt eine dunklere grüne Farbe und ist so perfekt an der Blattoberseite angepasst.

Die L4-Raupe des Zitronenfalters (Mai / Juni)

Die Raupe häutet sich ungefähr einmal pro Woche und nimmt ab der zweiten Häutung in Ruhestellung oft eine typische schlangenähnliche Position ein.

Die L5-Raupe des Zitronenfalters vor der Verpuppung (Juni)

Sie wird größer und hat bald ihre Endgröße erreicht. Sie wechselt jetzt öfter das Fraßblatt oder frisst auch an den Blüten des Faulbaums.

Die Vorpuppe des Zitronenfalters (Juni)

Kurz vor der Verpuppung wandert die Raupe im Faulbaum oft auf etwas höhere Zweige. Dort beginnt sie bald sich an einem Blatt oder einem Zweig anzuspinnen. Dazu spinnt sie sich zunächst im Fußbereich ein Spinnpolster. Anschließend fertigt sie noch einen Gürtel aus Spinnfäden. Danach hakt sie sich mit dem Kremaster in das Spinnpolster ein und hängt sich in den Gürtel. Jetzt ruht sie hängend als Vorpuppe einen Tag, um sich dann das letzte Mal zu häuten (verpuppen).

Die Puppe des Zitronenfalters (Juni/Juli)

Nach dem Aufplatzen der letzten Raupenhaut erscheint bereits die Puppe. Durch zuckende Bewegungen wird die Haut abgeschüttelt. Die Puppe ist zunächst hellgrün.

Ca. 2 Wochen später ist die gelbe (Männchen) bzw. blassgrüne (Weibchen) Flügelzeichnung bereits durch die Puppenhaut zu erkennen.

Der Zitronenfalter schlüpft (Juli)

Kurz darauf schlüpft der frische Falter aus der Puppenhaut. Nachdem die Flügel aufgepumpt wurden und der Rüssel zusammengeklebt ist, ruht der Falter noch einige Stunden.

Die Falter des letzten Jahres sterben langsam ab (Mai/Juni/Juli)

Nachdem Männchen und Weibchen sich um die Fortpflanzung gekümmert haben, fliegen sie noch einige Wochen, bis sie absterben.

Manchmal verbringen beide Partner auch einen Teil ihres Lebensabends gemeinsam ...

 

Da die Falter manchmal schon Ende Juni des Vorjahres geschlüpft sind und insbesondere in höheren Lagen mit langen Wintern manchmal noch im Juli unterwegs sind, ist der Zitronenfalter in Deutschland der langlebigste Falter mit einer Lebenserwartung von manchmal 11 - 12 Monaten.

Die Zitronenfalter der neuen Generation im Spätsommer (Juli bis September)

Zitronenfalter saugen gerne an roten und violetten Blüten. Auf Ruderalflächen und am Wegrand werden Disteln angeflogen; im Garten saugen die Falter gerne am violetten Sommerflieder. Klee- und Luzernefelder sind beliebt. Wenn es im Sommer zu heiß wird, ziehen sich die Falter für mehrere Wochen zu einer Sommerpause in den Schatten z. B. unter Blätter von Bäumen zurück.

Im Halbschatten des Waldes wird auch der ab Juli blühende Wasserdost gerne zur Nektaraufnahme angeflogen.

Auch die Blüten der Brombeere sind beliebt, und

... auf Trockenrasen hat die Kartäusernelke eine magische Anziehungskraft auf den Zitronenfalter.

Überwinterung des Zitronenfalters (Oktober bis März)

Wenn es ab Ende September kühl wird, ziehen sich die Falter auf ihre Überwinterungsplätze zurück. Die Falter überwintern unter Brombeerblättern, in Efeu oder an Grashalmen in Bodennähe im Freien.

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