BUND Landesverband
Rheinland-Pfalz

Lebenszyklus und Generationenfolge des Schwalbenschwanzes im Jahresverlauf

Der Schwalbenschwanz in Rheinland-Pfalz

Der Schwalbenschwanz kommt in Rheinland-Pfalz in allen trockenen und warmen Regionen vor. Die Falter sind sehr mobil und treten in der Regel nur in geringen Dichten auf. Der Schwalbenschwanz lebt in Rheinland-Pfalz in zwei Generationen pro Jahr und überwintert als Puppe. Die erste Generation dieses wunderschönen Falters erscheint im April / Mai.

Überwinternde Puppe (September bis April)

Der Schwalbenschwanz überwintert als Puppe. Die Raupe spinnt sich dazu im Herbst an einem trockenen Stängel oder einem Zweig in Bodennähe an. Die Puppe kommt als grüne oder braun-graue Variante vor.

Schwalbenschwanz der ersten Generation (April / Mai)

In warmen Jahren ab Mitte April, in kühleren Jahren manchmal auch erst Mitte Mai, schlüpfen die überwinterten Puppen. Im Frühjahr treffen sich die Geschlechter, in ähnlicher Weise wie der Segelfalter, auf den Hügelkuppen zur Gipfelbalz.

Die Paarung beim Schwalbenschwanz (Mai)

Nach der Balz kommt es zur Paarung. Anschließend verlassen die Weibchen die Hügelkuppen und beginnen schon bald mit der Eiablage.

Die Eiablage des Schwalbenschwanzes (Mai)

Zur Eiablage suchen die Weibchen warme Bereiche mit lückiger Vegetation auf. Die Eier werden bevorzugt an junge Pflanzen über offenen Bodenstellen abgelegt. Im Frühjahr sind südliche Hanglagen besonders attraktiv. Die Eier werden einzeln im Flatterflug an die späteren Raupennahrungspflanzen geklebt. Als Eiablage- und Raupennahrungspflanzen kommen fast alle Doldenblütler in Frage. Auch Gärten oder Äcker mit Möhren werden gerne zur Eiablage genutzt.

Das Ei des Schwalbenschwanzes (Mai)

Das Ei des Schwalbenschwanzes ist relativ groß und rund. Es hat zunächst eine milchig-weiße Färbung.

Schon bald nimmt das Ei eine wunderschöne rötlich-braune Maserung an.

Nach ca. einer Woche hat sich das Ei schwarz-violett eingefärbt. Kurz vor dem Schlüpfen der Raupe sind die Hautfalten und der schwarze Kopf der Raupe durch die Eihülle schon erkennbar.

Die Eiraupe des Schwalbenschwanzes (Mai)

Nach 6-10 Tagen schlüpft die Raupe aus dem Ei. Nach dem Verlassen der Eihülle dreht sich die Raupe wieder um und beginnt die Schale zu fressen.

Die Raupe des Schwalbenschwanzes (Mai / Juni)

Die Raupe ist zunächst grau-schwarz und hat einen weißen Sattelflecken. Sie ähnelt jetzt einem Häufchen Vogelkot.

Mit jeder Häutung ändert sie ihre Färbung. Sie zeigt jetzt orange Flecken und wird heller.

Nach der Häutung verspeist sie ihre alte Raupenhaut mitsamt der Kopfkapsel. Auch Kannibalismus kommt unter den jungen Raupen vor. Die Grundfarbe wird ab der dritten Häutung grünlich.

Am Ende ihrer Raupenentwicklung hat die Raupe ihre charakteristische grün-orange Färbung angenommen. Obwohl sie auffällig aussieht, ist sie so perfekt in ihrer Umgebung getarnt und kann nur sehr selten in der Natur entdeckt werden.

Die Raupe verfügt, wie alle Raupen der Ritterfalter, über eine Stirngabel, die sie bei Gefahr ausstülpt. Sie kann damit eine nach Buttersäure riechende Flüssigkeit absondern und schreckt so kleinere Feinde ab.

Die Puppe des Schwalbenschwanzes (Juni)

Vier bis sechs Wochen nach dem Schlüpfen der Raupe verpuppt sie sich als Gürtelpuppe bodennah an trockenen Pflanzenstängeln. Die Puppe kommt als grüne oder wie hier als braun-graue Variante vor.

Kurz vor dem Schlüpfen des Falters scheint die Flügelmusterung bereits durch die dünne Puppenhaut.

Der Schwalbenschwanz der zweiten Generation (Juni / Juli)

Ende Juni oder Anfang Juli schlüpfen die Falter der zweiten Generation. Da die Falter jetzt etwas zahlreicher sind, kommt es jetzt auch schon oft in den Raupenhabitaten zur Balz und anschließender Paarung.

Die Entwicklung der zweiten Generation des Schwalbenschwanzes (Juli / August)

Ab Anfang Juli kommt es zur Eiablage der zweiten Generation. Die Eier entwickeln sich jetzt aufgrund der hohen Temperaturen manchmal in weniger als einer Woche.

Auch die Raupenentwicklung verläuft in warmen Jahren sehr schnell, manchmal innerhalb von vier Wochen.

Die Puppe der zweiten Generation des Schwalbenschwanzes (August)

Bei „normalem“ Witterungsverlauf verpuppt sich die Raupe der zweiten Generation des Schwalbenschwanzes Mitte August. Solche Puppen überwintern dann auch.

Wenn die Raupenentwicklung früher abgeschlossen ist, und die Raupen sich bereits vor dem Stichtag - 10. August (für Rheinhessen) verpuppen, dann wird aus dieser Puppe in der Regel noch im gleichen Jahr ein Falter (Subitanentwicklung) einer oft nur partiellen dritten Generation schlüpfen, deren Raupen noch bis in den Oktober hinein gefunden werden können.

Der Stichtag für die Subitanentwicklung der Puppe hängt von der Tageslänge und damit vom Breitengrad auf der Erde ab und ist regional unterschiedlich.

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